Reportage am 04.10.2020 | Mit der Wasserschutzpolizei Mainz auf Streife – Teil 2

Die Wasserschutzpolizei (WSP) Mainz ist eine von 7 Polizeistationen der WSP in Rheinland-Pfalz. Die Beamtinnen und Beamten betreuen ihr Dienstgebiet 24 Stunden an 7 Tagen, also rund um die Uhr.

Wir durften einen Tag mit auf Streife, in unserer dreiteiligen Reihe fassen wir unsere Eindrücke zusammen.

zu Teil 1

Teil 2

Zurück zu unserer Streifenfahrt auf dem schweren Polizeiboot. Es steht die Kontrolle eines Frachtschiffes an. Über das AIS System kann der Polizeibootführer erkennen, welche Schiffe sich im Umkreis befinden. Mit dem Namen und der Kennzeichnung des Schiffes werden die historischen Kontrolldaten abgerufen und entschieden, ob eine Kontrolle erfolgen soll. Das ist eine Hauptaufgabe der WSP.
Eine solche Kontrolle ist nicht mit der Pkw Kontrolle der Straßenstreife zu vergleichen. Die Papiere über Fracht und Schiff sind bei einem über 100 Meter langen Schiff etwas ausführlicher und kann schon mehrere Ordner an Unterlagen umfassen. Demnach dauert eine solche Kontrolle auch rund eine Stunde und wird auf dem Schiff in Fahrt durchgeführt.
Um auf das Schiff zu gelangen, meldet sich die WSP per Funk bei dem Schiffsführer des zu kontrollierenden Schiffs an. Das Polizeiboot fährt dann neben das Schiff und zwei Beamte steigen während der Fahrt auf das Schiff über. Das Polizeiboot bleibt während der Kontrolle in der Nähe des Schiffes und nimmt nach der Kontrolle die beiden Beamten auf gleichem Wege wieder auf.
Das Manöver erfordert vom Polizeibootführer sehr viel Routine und Erfahrung, denn nicht jedes Schiff ist gleich anzufahren. Das lernen die Beamten der WSP allerding sehr intensiv in ihrer 3 jährigen Zusatzausbildung für die Wasserschutzpolizei, zu der auch der Erwerb des Behördenpatentes zum Führen des Polizeibootes gehört.
Neben den Papieren kontrollieren die Beamten auch den Zustand des Schiffes, der Be- und Entladungseinrichtungen und nehmen auch die Fracht unter die Lupe.
Ist bei der Kontrolle alles ok, geht es ohne Probleme weiter, werden Mängel festgestellt, kann es eine Ordnungswidrigkeiten- oder gar Strafanzeige zur Folge haben.

Während die Kontrolle durchgeführt wird, taucht neben uns ein weiteres Polizeiboot auf, die Kollegen aus Bingen mit dem Polizeiboot WSP 9 statten uns einen Besuch ab.
Wir treffen die Binger Kollegen, die auch zum Verwaltungsbereich der WSP Mainz gehören, später am Anlieger in Ingelheim. Ein kurzer Austausch über aktuelle Themen und weiter geht es zum nächsten Einsatz.

Eine rote Tonne hat sich gelöst und ist bei Rheinkilometer 494 (zwischen Laubenheim und Weisenau) auf der hessischen Seite am Ufer hängen geblieben.
Der Hinweis kam von einem aufmerksamen Bürger, der die Polizeizentrale informierte.
Auch hier stellen wir wieder fest, auf dem Rhein geht nicht alles so flott wie an Land, wir sind ungefähr 30 Minuten unterwegs, bis die ca. 9 Kilometer gegen die Strömung zurückgelegt sind.
Nach der Bergung der Tonne, wurde diese zu einem Steiger in Höhe Malakoff geschleppt und dort festgemacht. Das Schifffahrtsamt kümmert sich nun weiter darum, dass die Tonne wieder an ihrem Platz neu befestigt wird.

zum Teil 3